Ende September 2018 sind wir via ATs-Website auf die beiden Tigerli Mila und Miranda (inzwischen Sari) gestossen. Wir wollten sie kennenlernen und ihnen ein schönes, sicheres Zuhause bieten. Beim Tierschutz Aargau, Untersiggenthal waren die beiden - wegen ihrem lautstarken Schnurren - bereits bei allen bekannt.
Die beiden Büsi hatten einen sehr miesen Start ins Leben. In einem gesundheitlich erbärmlichen Zustand wurden die Büsi ausgesetzt; ohne jegliche Überlebens-Chance. Zum Glück wurden die beiden von einer Passantin entdeckt und dem ATs gemeldet. Dort erlebten die beiden wohl das erste Mal in ihrem Leben, dass es auch gute, liebevolle und verantwortungsvollen Menschen gibt. Der Lohn für die Arbeiten vom ATs-Team waren nach intensiver Behandlung zwei sehr aktive, lautstark schnurrende Tiger-Büsi. Von den gesundheitliche Vorgeschichten sind jedoch beide gezeichnet. Sari hat eine schräge Kopfhaltung und Mila verkrüppelte Ohrspitzen.
Mitte Oktober - nach weitere medizinischen Behandlungen - durften wir die beiden abholen. Sie waren sehr aktiv, extrem neugierig und unerschrocken... wenn sie nicht gerade von Xira angefaucht wurden. 1 Woche später bemerkten wir jedoch, dass Sari heisse Ohren und ihre Haut bei den Ohren nicht mehr typisch rosafarben war. Als sie dann auch tränende Augen bekam und diese viel zu kräftig und immer wieder rieb, war es Zeit für einen Besuch bei unserem Tierarzt.
Mila war soweit OK (kein Fieber). Jedoch wurden bei Sari über 40° Fieber gemessen. Wir waren schockiert. Anhand der Kopfstellung sowie dem Fieber hatte die Tierarztin einen Verdacht. Die beiden bekamen diverse Spritzen und wurden über Nacht gleich dort zur Behandlung gelassen. Etwas verwirrt und schockiert fuhren wir nach Hause. Wir sollten uns am nächsten Tag um 11 Uhr melden...
Am Folgetag meldet sich der Tierarzt bereits deutlich vor 11 Uhr bei uns... was für mich nichts gutes verhiess. Die ersten Testergebnisse waren da. Der FIV-Schnelltest schlug bei Sari positiv an. Bei Mila war er negativ. Kurzfassung dazu: FIV wird umgangssprachlich als Katzen-Aids bezeichnet und ist wie beim Menschen nicht heilbar! Des weiteren waren die Blutwerte von Sari extrem schlecht (Blutarmut)... ein schwerer Schlag für uns nachdem wir die beiden liebgewonnen haben.
Ein weiterer, sehr kritischer Test war die Untersuchung auf FIP. Diese Daten müssen jedoch in einem speziellen Labor überprüft werden. Immerhin waren die Ergebnisse von beiden negativ.
Aktuell sind die beiden situationsbedingt in Quarantäne und müssen weiterhin medizinisch betreut werden (Mittel zur Fiebersenkung, Mittel zur Stärkung des Immunsystems sowie Futterzusätze für den Aufbau der Darmflora).
Wir werden hier jeweils berichten, wie es den beiden geht. Dein beiden geht es momentan den Umständen entsprechend gut. Mila und Sari haben guten Appetit und fressen stets gut (gierig!) das Nassfutter. Mila ist sehr aktiv und verspielt und hat mehr Blödsinn als Zeit im Kopf.
Samstag, 27.10.2018
Sari ist seit heute auch wieder deutlich aktiver und lies sich problemlos zum Spielen motivieren. Die gestrige Tortur (Fieber messen) hat sie offenbar vergessen. Das Fieber ist noch immer zu hoch und lag bei 39.5°. Am Montag müssen wir erneut Fieber messen und dem Tierarzt melden. Wir sind auf das Messergebnis am Montag gespannt.
Montag, 29.10.2018
Leider war die erneute Messung der Körpertemparatur nicht besser. Sari hatte noch immer um 39.5° Fieber. Jedoch hat sie dennoch an Mobilität zugelegt bzw. ist noch aktiver als zuvor schon.
Von Tierarzt haben wir noch eine Augensalbe erhalten, welche noch weitere Infekte behandeln sollen. Anhand der bisherigen Behandlung müssten die übrigen Viren abgetötet worden sein. Die nächsten 10 Tage heisst es nun 2x täglich den beiden die Salbe auf die Augen aufzutragen. *seufz*
Mittwoch, 31.10.2018
Seit heute morgen hat Sari endlich kein Fieber mehr. Die Behandlung scheint anzuschlagen. Nun gilt es diese noch die nächsten 8 Tage durchzuziehen.
Des weiteren werden - wenn beide wieder vollumfänglich fit sind - nochmals FIV-Tests gemacht. Diesmal jedoch nicht nur Schnelltests sondern es werden umfangreichere Abklärungen/Tests durchgeführt um Klarheit zu schaffen.
Sonntag, 04.11.2018
Sari scheint erneut wieder Fieber zu haben. Sie frisst zwar noch immer (wenn man sie füttert), aber primär liegt sie in der Kratzbaum-Röhre. Auch sind ihren Augen wieder leicht geschwollen und sie sieht einem nur durch die halboffenen Augen an. Wir haben ihr ein (bereits vorhandenes) fieber- und schmerzsenkendes Mittel (Metakam) verarbreicht, welches wir beim ersten Mal als sie Fieber hatte, bekommen haben. Ihr zusätzlich angestrengte Atmung gefiel mir gar nicht.
Nach dem (hoffentlich) morgigen Tierarztbesuch haben wir Klarheit.
Montag, 05.11.2018
Am Montag war die Tierarztpraxis bereits überbucht. Wir bekamen den Tierarzttermin erst am Dienstag kurz vor Mittag.
Die notwendigen Medikamente (Metakam) für die weitere Behandlung hatten wir noch genügend vorrätig. Sie frass auch stets Trocken- und Nassfutter sowie speziell nahrhaftes Futter aus dem Spender. Sie trank auch immer wieder Wasser.
Jedoch schnurrte sie an diesem Tag trotz diverser Streichel- und Krauleinheiten nie. Das macht uns wiederum weitere Sorgen...
Dienstag, 06.11.2018
Am Morgen frass sie fast den neu gefüllten Nassfutternapf leer. Sie war auch etwas anhänglicher... und bedankte sich für die Streicheleinheiten wieder mit schnurren. Voller Hoffnung fuhren wir zum Tierarzt...
Sari hatte wieder extrem hohes Fieber. Die Messung ergab 40.8 ° und das trotz der bereits zweitägigen Behandlung mit dem fieber- und schmerzsenkendem Mittel (Metakam). Die deutlich spürbaren, vergrösserten Lymphknoten, die Blutarmut, die bereits angestrengte Atmung (seit Sonntag) sowie der viel zu hohe Herzschlag liessen uns keine grosse Wahl. Das Risiko, dass es Sari plötzlich (in den nächsten Tagen oder ggf. auch Wochen) noch schlechter geht, vor allem wenn unter Umständen dann niemand zu Hause ist, war uns zu gross.
Sie sollte zumindest soweit möglich schmerz-/stressfrei gehen können. Weitere Behandlungen hätten ihr nicht mehr Lebensqualität geben können sondern - voraussichtlich - nur den sowieso schon zu langen Leidensweg weiter verlängert. Wir haben uns - nach nochmaligem Abwägen - schweren Herzens für die Erlösung ihres Leidens entschieden...
Mila
Sie war in dieser Zeit putzmunter, tobte herum, spielt, schmuste und schnurrte lautstark. Heute, Dienstag, haben wir mit ihr auch noch einen Tierarztbesuch vor uns. Sicherheitshalber wird bei ihr auch noch die Temperatur gemessen.
Ihre Temperatur war im grünen Bereich. Ein erneuter FIV-Schnelltest war auch wieder negativ. Sie hat zwar auch etwas vergrösserte Lymphknoten, jedoch können diese auch von der noch aktuell laufenden Behandlung sein. Nun hoffen wir, dass ihr Zustand in den nächsten Wochen - nach Beendigung der Behandlung - weiterhin stabil und gut bleibt. Anfang Dezember haben wir den nächsten Tierarzttermin und hoffen, dass es dazwischen keinen Anlass gibt, den Tierarzt früher aufzusuchen. Dann wird nochmals Blut genommen und ins Labor geschickt.
Das neugierige Mädel würde natürlich lieber jetzt schon ihr Quarantäne-Zimmer verlassen. Aber da muss sie noch etwas Geduld haben.